REQUIEM
Ein Tanzproduktion von Dance Company Nanine Linning / Theater Osnabrück, Urauffürung Februar 2011
Wiederaufnahme getanzt durch Dance Company Nanine Linning / Theater Heidelberg, Premiere Oktober 2011
Wiederaufnahme getanzt durch Konzert Theater Bern (Schweiz), Premiere Oktober 2014


Nanine Linnings Cross-Over-Projekt zwischen Ausstellung, Konzert und Tanz fokussiert nicht nur – wie bei einer katholischen Totenmesse – die Trauer über den Tod, sondern vor allem die Verehrung des Lebens. Es besteht aus zwei Teilen: Zunächst einer interaktiven Ausstellung lebender, fantasievoller und von den Tänzern verkörperter Skulpturen. Durch mythische Figuren inspiriert und von Nanine Linning gemeinsam mit dem Künstlerduo Les Deux Garçons entwickelt, werden diese dem Publikum beim Durchwandern der Installationen sinnlich intensiv erfahrbar. Im zweiten Teil erwacht die erstarrte, »gefriergetrocknete« Welt mit 50 Mitwirkenden auf der Bühne zum Leben. Linning inszeniert und choreografiert mit dem Requiem von Gabriel Fauré als Ausgangspunkt auf der großen, offenen Bühne Requiem für Tänzer, Gesangssolisten, Chor und Live-Orchester. Das Requiem op. 48 von Gabriel Fauré, das dieser in Erinnerung an seine Eltern schrieb und 1887 vollendete, gilt musikwissenschaftlich als ungewöhnliches Werk, das aufgrund seiner sinnlichen und emotionalen Ausstrahlung beeindruckt.
Hinzu kommen sowohl Michiel Jansens elektronische Komposition Liberty als auch Live-Videoprojektionen. Wenn man sich des eigenen Todes bewusst ist, wird die Passion für das Leben größer.

REQUIEM ist eine Koproduktion zwischen dem Theater Osnabrück, der Stiftung NANINELINNING.NL aus Amsterdam und der Hogeschool voor de Kunsten (Amsterdam) in Spielzeit 2010-2011 und mit dem Theater und Orchester Heidelberg und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) in Spielzeit 2011-2012.
In 2015 wurde die Neueinstudierung von Requiem am Konzert Theater Bern mit dem Schweizer Tanzpreis in der Kategorie »Aktuelles Tanzschaffen« ausgezeichnet und von »tanz« als eine der »Vorstellungen des Jahres« geehrt.

Christian Spuck, Jurymitglied der Schweizer Tanzpreis: «‹Mein Requiem feiert das Leben und nicht den Tod›, sagt Nanine Linning, und die Tanzcompagnie Konzert Theater Bern tanzt verblüffend exakt und tief berührend diesen Totentanz, der sich zwischen Ausstellung, Konzert und Tanz bewegt. Beginnend in einem Laboratorium des Weltenschöpfers, mit kalkweissen Mischwesen, Zentauren und Chimären, die beeindrucken und irritieren, folgt ein spartenübergreifendes Tanzspektakel zu Faures Requiem, das durch seine Emotionalität, Sinnlichkeit, und grosse Musikalität besticht. In einer verblüffenden Bildsprache glückt Linning mit der Tanzcompagnie Konzert Theater Bern sinnfällige Schönheit, weil sie die Musik nicht einfach bebildert, sondern konsequent weiter entwickelt und gleichzeitig mit diesem spartenübergreifenden Projekt die Form des Stadttheaters fantasievoll sprengt.»

 

Die Presse über REQUIEM:

„Heller Jubel, Standing Ovations und ein Ensemble im Tulpenhagel: Spürbar feiert dieses ,Requiem’ eine Bewegungslust, der der Tod nicht viel anhaben kann.“ Neue Osnabrücker Zeitung 2011

„Mit ihrer Crossover-Arbeit ,Requiem’ geht Linning mit ihrer erweiterten Dance Company an die Grenzen menschlicher Körperlichkeit.“  Osnabrücker Nachrichten 2011

„Opulente Ode ans Leben: Nanine Linnings Tanzstück »Requiem«  ist ein großartiges Bewegungs-Kabinett in Weiss.“ Der Bund, der Schweiß 2014

“With the demanding concept consisting of many artistic disciplines melted into one multi disciplinary experience, Nanine Linnings REQUIEM impressively underlines being the hit of this season and many seasons to come. Rhein-Neckar-Zeitung 2013