Theater Heidelberg presents: Khôra 
A production of Dance Company Nanine Linning / Theater Heidelberg

Geheimnisvoll erscheint der Ursprung allen Werdens. Unsichtbar birgt er einen Zustand, der bereits alles Potential des Kommenden enthält, selbiges indes noch nicht offenbarend, kaum konturierend. Platon imaginierte diesen indefiniten Ort, als er über die Entstehung der Welt nachdachte. Jenen prä-schöpferischen Zustand - ein noch ungeordnetes, ursprüngliches Chaos, aus dem mithilfe der Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther die Welt in der Vielfalt all ihrer Formen entsteht - nannte er Khôra.

Nanine Linnings neues Stück forscht tief in diesem unendlichen Raum der Möglichkeiten und erweckt ihn auf faszinierende Weise zum Leben. Dabei wird die Annäherung an den Ursprung der Schöpfung auch zu einer Reise zu den Wurzeln der eigenen Kreation.

Im synästhetischen Universum von KHÔRA ist nichts, wie erwartet. Ein sich beständig veränderndes, scheinbar liquides Bühnenbild und hypnotisierende Projektionen ziehen  den Zuschauer unweigerlich in ihren Bann. Leuchtend rote, essbare Kostüme kreieren ihren eigenen perkussiven Sound. Sinnliche Choreografien entwickeln eine ganz eigene Bewegungssprache im Spiel mit dem Wesen der Elemente und können sogar riechend erfahren werden. Außergewöhnliche kleine Kostproben ausgegeben von der Tänzerin im opulenten Wasserfallkleid erzeugen ihrerseits einen faszinierenden Wasserfall-Effekt im Mund. Eingenommen von der Vielzahl unterschiedlicher Sinneseindrücke rückt der Zuschauer unmittelbar in den Mittelpunkt des Geschehens.

Die Vorstellung mündet in einer Feier des Lebens und der Kreation. Fünf kopfüber hängende Tänzer reichen dem Publikum Sekt, der exklusiv für das Stück komponiert und designt wurde. Die limitierte Anzahl von Vouchern für diese außergewöhnliche Performance und ein Glas Khôra-Sekt ist an der Theaterkasse erwerbbar.

Für Bühnenbild, Kostüme und Video kooperierte Nanine Linning erneut mit dem Designer Bart Hess, der für seine vielfach ausgezeichneten Arbeiten mit außergewöhnlichen Materialien experimentiert. Für die musikalische Umsetzung zeichnet ihr langjähriger künstlerischer Partner Michiel Jansen verantwortlich. Um die am Theater selten angesprochenen Sinne Geruch und Geschmack einzubeziehen, arbeitete die Choreografin mit dem Food Designer Remco Vellinga zusammen.

Ob sehend, hörend, tastend, riechend oder auch schmeckend – mit Khôra wagt sich Nanine Linning wiederum auf tänzerisches Neuland und gewährt ihrem Publikum Zugang zu einer sinnlichen Realität, in der jegliches Streben nach Erkenntnis und rationalem Verstehen dem direkten Erleben untergeordnet wird, einer interaktiven tänzerischen Welt, die bewusst im vollen Glanz ihrer unmittelbaren Sinnlichkeit erfahren werden will.